Angst
Es gibt eine Vielzahl von Angsterkrankungen, welche entweder situationsgebunden (spezifische Phobien) oder ohne erkennbare Auslöser (z.B. Panikstörung, generalisierte Angst) auftreten.
Angst ist nicht nur ein „Gefühl“, sondern geht einher mit komplexen körperlichen Veränderungen, der „Stressreaktion“ des Organismus. Ziel dieser Stressreaktion ist es, biologisch betrachtet, bei drohender Gefahr Mechanismen in Gang zu setzen, welche die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhen: das Individuum wird durch die Stressreaktion befähigt, entweder zu „kämpfen“ oder zu „flüchten“.
Aus dieser Reaktion lassen sich die meisten typischen körperlichen Angstsymptome ableiten: das Herz-Kreislaufsystem wird aktiviert (Herzklopfen, Blutdruckerhöhung), die Atmung beschleunigt sich (oft empfunden als Luftnot), die Muskulatur spannt sich an (Zittern), der Magen-Darmtrakt drängt auf Entleerung (Übelkeit, Durchfall). Schweiß bricht aus, der Mund wird trocken, der Brustkorb fühlt sich an wie eingeschnürt, ein Schwindelgefühl tritt auf. Schwindel, Schwäche, Entfremdungs- oder Unwirklichkeitsgefühl, Hitze- oder Kälteschauerkönnen hinzutreten. Bei panikartiger Zuspitzung entsteht Angst, die Kontrolle zu verlieren oder gar zu sterben.
Manche Angststörungen (wie beispielsweise Angst vor Schlangen oder Spinnen) sind oft nicht allzu beeinträchtigend. Tritt Angst aber häufig, heftig oder anhaltend auf, handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die zusätzlich ernsthafte Komplikationen mit sich bringen kann (Alkohol- oder Beruhigungsmittelabhängigkeit, Depression, Herz-Kreislauferkrankungen u.a.m.)
Die gute Nachricht ist: viele Angststörungen lassen sich mit verschiedenen Methoden (nicht abhängigkeitserzeugende Medikamente, Psychotherapie, Ausdauersport) oft hervorragend behandeln!